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Gefahr für Augen und Haut

HEISSE SONNE

Die ultravioletten Strahlen der Sonne sind unsichtbar, aber ihre Namen sind bekannt: UV-A, UV-B, UV-C. UV-C Strahlen werden von der Erdatmosphäre geblockt. Die UV-B Strahlung hat auf unserer Erde infolge des Ozonlochs zugenommen. Die UV-A Strahlen erreichen uns ungefiltert. Wir spüren die Wirkung der UV-A und UV-B Strahlen vor allem auf der Haut und in den Augen. Während die UV-A Strahlen bis in die Lederhaut gelangen, machen sich die UV-B Strahlen in der Oberhaut bemerkbar, verdicken die Hornhaut zu einem Schutzschild und bestimmen das Pigmentbild unserer Haut.
 
Wasser, Sand und Schnee verstärken die UV-Strahlung. Ab 1000 Höhenmeter über dem Meeresspiegel nimmt sie um 10% zu. Daher ist die Kraft der Sonne in Rickatschwende deutlich stärker als im Rheintal. Zwar kann eine dicke, geschlossene Wolkendecke 90% der UV-Strahlung abhalten, aber bei Nebel steigt sie erheblich an. Dagegen kann sich die UV-Strahlung im Schatten eines Baumes um rund 20% verringern, ebenso unter einem Sonnenschirm. Wir empfehlen auch im Schatten eine Sonnenschutzcreme mit einem Breitbandfilter für UV-A und UV-B Strahlen sowie einem LSF 50 aufzutragen. Bewährte Sonnenschutz- und Sonnenpflegeprodukte hält unsere Kosmetikabteilung bereit. Sonnenbrillen ohne UV-Schutz sind sinnlos. Sonnenhüte dagegen machen Sinn.
 
Die Kraft der Sonne wird von natürlichen Faktoren (Höhenlage, Bewaldung, Begrünung) wie von Menschen gemachten Umwelteinflüssen (Ozonloch, Verbauung, Abholzung, Luftverschmutzung, Karbonisierung) beeinflusst. In unseren Breiten ist die Sonneneinstrahlung zwischen 11.00 vormittags bis 16.00 Uhr nachmittags am stärksten.
 
Die Dermatologie ist täglich mit dem gesamten Spektrum an Sonnenschäden der Haut konfrontiert. Sie wirken auch in ihrer „leichten“ Form als Sonnenbrand nachhaltig (Photoaging) und können in ihrer schwersten Form als schwarzer Hautkrebs (Melanom) tödlich sein. Dermatologen befunden ebenso die Zunahme schmerzhafter und unangenehmer Sonnenallergien als signifikant. Es ist erwiesen, dass die Einnahme von Antibiotika, Antidepressiva sowie Schmerzmitteln die Empfindlichkeit der Haut gegenüber UV-Strahlen erhöht. Fazit: Intensives ungeschütztes Sonnenbaden ist nachweislich krebserregend (weißer/schwarzer Hautkrebs), fördert bereits die Vorstufen von Hautkrebs (Aktinische Keratosen), verursacht Sonnenallergien wie Sonnebrand und überfordert unser größtes Sinnesorgan.
 
Das Foto zeigt ein Kuriosum, das unserer Zeit weit voraus war: Natürliche Nutzung der Sonnenenergie und effektiver Sonnenschutz. Um 1900 stand das 1. patentierte Sonnenwasser-Badehaus der Welt unweit von Rickatschwende. Die Kraft der Sonne wurde in einem Pool am Dach des Badehauses zum Wärmen des frischkalten Quellwassers genützt. Gebadet wurde nicht in der Sonne, sondern unter Dach in Wannen, in denen der Badespaß sonnengeschützt erfolgte.
 
Foto: Otto Hämmerle